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Foto: Hände mit Buchstaben LGBTIQ Plus auf Fingern
unsplash
20.11.2020 | Zum Transgender Day of Remebrance

Alle Menschen haben das Recht, ein freiheitliches, selbstbestimmtes, unversehrtes Leben zu führen

Heute ist der internationale Transgender Day of Remembrance (TDoR). Dies nimmt die SPDqueer (Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung) zum Anlass, an die Opfer trans*-feindlicher Gewalt zu erinnern.

Am heutigen Tag trauern wir und führen uns vor Augen, dass trans* Menschen weltweit Opfer von Gewalt werden oder es jederzeit werden können. Auch bei uns in Deutschland müssen viele von ihnen immer noch in sozial und rechtlich bedrückenden Umständen leben: angefangen bei Arbeitslosigkeit, Gewalterfahrungen und den unzähligen Anstrengungen, selbstbestimmt entsprechend dem eigenen Geschlecht zu leben. Das Erstarken der politischen Rechten verschärft diese Lage: Themen geschlechtlicher Selbstbestimmung sind als Zielscheibe rechter Aggression besonders beliebt.

Der Trans Day of Remembrance wurde erstmalig am 20. November 1999 ins Leben gerufen – knapp ein Jahr nach der Ermordung von Rita Hester, einer jungen transgeschlechtlichen Frau of Color. Auch heute, 22 Jahre nach Rita Hesters Tod, existieren Gewalt und Trans*-Feindlichkeit immer noch und die Angriffe auf transgeschlechtliche Menschen haben in den letzten Jahren an vielen Orten sogar stetig zugenommen. Das ist auch ein Grund, warum wir für einen Trans Day of Remembrance zusammenkommen sollten: Um uns daran zu erinnern, dass wir als transgeschlechtliche Menschen, Angehörige und Unterstützer*innen von Trans*-Rechten weiterkämpfen und weiterleben wollen:

  • Für die Abschaffung des Transsexuellengesetzes und ein geschlechtliches Selbstbestimmungsgesetz bzw. die Überführung in allgemeine Gesetze – ohne pathologisierende Begutachtungspflicht und Zwangscharakter.
  • Für einen selbstbestimmten Geschlechtseintrag im Personenstandsrecht für alle (auch für nicht-binäre Menschen!).

  • Für ein Gesundheitswesen, das transgeschlechtliche Menschen auf ihrem Weg sensibel begleitet und unterstützt – nicht zusätzlich bevormundet und gängelt.

  • Für eine Arbeits- und Sozialpolitik, die transgeschlechtliche Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit sozial und rechtlich absichert, berät und aktiv für sie Partei ergreift.

  • Für Aufklärung und ein gesellschaftliches Klima, das transgeschlechtliche Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit wertschätzt, respektiert, schützt und unterstützt.

  • Für die konsequente Aufarbeitung politisch motivierter Straftaten und einen diskriminierungssensiblen Opferschutz.

Es ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft, der Politik und der gesamten queeren Community, transgeschlechtliche Menschen zu unterstützen.

Gemeinsam wollen wir das Leiden von transgeschlechtlichen Menschen, aber auch ihre Freude sichtbar machen und fordern ein, dass alle Menschen das Recht haben, ein freiheitliches, selbstbestimmtes, unversehrtes Leben zu führen. Am Trans Day of Remembrance gedenken wir derjenigen, die wir verloren haben . Die SPDqueer kämpft weiter, für uns alle!