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Aktuelles

Foto: Herz aus Händen geformt mit Regenbogenhintergrund
pexels
20.02.2021

Zum Online-Talk „JOUR FIXE – Kultur schafft Demokratie“ mit Sandra Kegel u.a.

Zur Onlinediskussion der Reihe „JOUR FIXE – Kultur schafft Demokratie!“ mit Sandra Kegel u.a. vom 18. Februar, veranstaltet durch die Grundwertekommission der SPD und das Kulturforum der Sozialdemokratie, erklärt die SPDqueer:

Aus queerer Sicht war die Online-Veranstaltung „JOUR FIXE – Kultur schafft Demokratie“ mit Sandra Kegel vom 18.02.2021 ein Desaster. Vorangegangen war eine Einladung an Frau Kegel in ihrer Funktion als Leiterin des Feuilletons der FAZ, um die Bedeutung dieses publizistischen Zweigs für die Kultur zu diskutieren. Nach der Einladung verfasste Frau Kegel einen queerfeindlichen Kommentar in der FAZ. Für uns als SPDqueer war die Veranstaltung daher in ihrer ursprünglich geplanten Form nicht durchführbar.

Daher kamen zwei grundsätzliche Reaktionen in Betracht. Zum einen hätte man Sandra Kegel ausladen und die geplante Veranstaltung ausfallen lassen können. Diese Option hätte es aber Frau Kegel zu einfach gemacht, sich als Opfer von Zensur oder einer angeblichen Cancle Culture darzustellen. Ebenso gilt es für uns, dass Homo- Trans*- und Queerfeindlichkeit nicht einfach ignoriert werden dürfen. Da, wo sie entstehen, müssen sie benannt, angesprochen und aufgezeigt werden. Eine Ausladung von Frau Kegel hätte aus unserer Sicht zu schnell einen Haken an die queerfeindlichen Äußerungen gemacht, ohne sie inhaltlich zu behandeln. Gerade wenn Ressentiments und Feindseligkeit derart subtil wie in Frau Kegels Kommentar verpackt werden, ist für uns die inhaltliche Auseinandersetzung unverzichtbar. Daher haben wir uns mit den Veranstalter*innen des JOUR FIXES in Verbindung gesetzt und erreicht, dass Frau Kegels Kommentar inhaltlich thematisiert wird und auch Betroffene und Aktivist*innen zu Wort kommen. Hierin sahen wir eine Chance die patent formulierte Queerfeindlichkeit aufzudecken und Frau Kegel inhaltlich zustellen.

Leider müssen wir feststellen, dass uns dies nicht gelungen ist. Die Veranstaltung lief völlig anders, als wir uns das gewünscht und vorgestellt hatten und ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Für Beteiligte wie auch für Zuschauende war sie eine Zumutung. Wir bedauern den Verlauf, den die Diskussion genommen hat, zu tiefst. Wir wissen, dass es im Rahmen dieser misslungenen Diskussion (Veranstaltung) zu erheblichen Verletzungen kam. Dies tut uns über alle Maße leid und wir möchten, soweit es uns betrifft und zusteht, hier um Entschuldigung bitten!

Kritik an dieser Veranstaltung teilen wir grundsätzlich und können diese nachvollziehen. Nicht nachvollziehen können wir jedoch, dass diese Kritik genutzt wird, um der SPD pauschal zu bescheinigen, Homo-, Trans* und andere Queerfeindlichkeiten zu leugnen, kleinreden oder verharmlosen zu wollen oder gar selbst queerfeindlich zu sein. Diese Vorwürfe aus einer einzelnen Veranstaltung heraus abzuleiten, ist inhaltlich unangemessen.

Nicht nur in unserer Arbeitsgemeinschaft, der SPDqueer, engagieren sich tagtäglich zahlreiche Genoss*innen für Akzeptanz, Vielfalt, Aufklärung und Gleichstellung sowie gegen Ausgrenzung, Hass, Hetze und Diskriminierung. Sie bringen sich und ihre Arbeit oft auch in den Communities ein, etwa bei CSD-Verein, Queeren Zentren, Runden Tischen oder Ähnlichem. Ebenso haben queere Menschen zahlreiche Genoss*innen als Straight Allies, die als (Ober)Bürgermeister*innen, Abgeordnete oder in anderen Funktion Homo-, Trans* und andere Queerfeindlichkeit entschieden entgegen treten und sich für ein vielfältiges, akzeptierendes und respektvolles Miteinander einsetzen. Bei aller berechtigter Kritik an dem JOUR FIXE: ein derart undifferenziertes Pauschalurteil über die SPD aus einer einzelnen Sache abgeleitet, wertet das wichtige Engagement all dieser Menschen ab, macht sie und ihr Wirken unsichtbar und verletzt auch menschlich.