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Aktuelles

26.04.2019 | Zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit

Akzeptanz braucht Sichtbarkeit! - Sichtbarkeit braucht echte Teilhabe!

Im Jahr 2008 rief der spanische LGBT-Verband FELGTB den „Día de la Visibilidad Lésbica“ ins Leben, um Lesben im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Seitdem wird jährlich in vielen spanischen Städten gefeiert, informiert und protestiert. Seit vergangenem Jahr wird der „Tag der lesbischen Sichtbarkeit“ nun auch in Deutschland begangen.

Zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit erklären Petra Nowacki, Vorsitzende der SPDqueer, sowie ihre Stellvertreterin Christa Stendebach:

Akzeptanz braucht Sichtbarkeit! Dennoch erfahren Lesben und die Themen, die sie betreffen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Szene wenig oder keine Wahrnehmung. Für uns als Sozialdemokrat*innen muss sich das ändern. Egal in welchem Lebensalter, ob in der Großstadt oder auf dem Land oder wie unterschiedlich ihre Lebenslagen sonst sind, Lesben und lesbischen Leben müssen sichtbar sein. Dabei sollte sich die Vielfalt der lesbischen Community ebenso in Gesellschaft und Politik widerspiegeln, wie ihre Beiträge zur Kultur und Geschichte und insbesondere zu Geschichte der Frauenemanzipation. Mit ihren Potentialen aber auch mit ihren spezifischen Ausgrenzungserfahrungen können Lesben einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz, Gleichstellung und Vielfalt in unserer Gesellschaft leisten.

Den heutigen Tag der lesbischen Sichtbarkeit wollen wir daher nutzen, um auf das hinweisen, was auch das restliche Jahr gilt: Lesben sowie ihre Bedürfnisse und Themen müssen aktiv abgebildet und wahrgenommen werden. Es reicht nicht aus, wenn diese mitgemeint sind. Eine geschlechtergerechte Sprache auch im queeren Thematiken muss daher selbstverständlich sein. Sei es bei Maßnahmen zur Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt, bei der Bekämpfung von Sexismus oder der Umsetzung der Istanbul-Konvention - in all diesen gleichstellungspolitischen Maßnahmen müssen Lesben Berücksichtigung finden.
Die Öffnung der Ehe stellte einen historischen Fortschritt zur Anerkennung der Lebenssituation zahlreicher Lesben dar. Jedoch besteht im Familien- und Abstammungsrecht immer noch Handlungsbedarf. Daher grüßen wir ausdrücklich, dass Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) lesbische Paare hier stärken will. Zukünftig soll die Partnerin der Frau, die ein Kind zur Welt bringt, automatisch als Mit-Mutter mit allen Rechten und Pflichten anerkannt werden.

Gründe für die mangelnde Sichtbarkeit von Lesben liegen auch in der Verteilung von Ressourcen, Geld, Macht und Einfluss. Lesben und ihre Belange müssen hier innerhalb wie außerhalb der queeren Community berücksichtigt werden, um Marginalisierungen und (Doppel-)Diskriminierungen entgegenzuwirken. Es braucht folglich eine echte Teilhabe von Lesben im gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Miteinander!